Alltag - Wie Erste Hilfe Leben retten kann

[Friedbert Fischer]

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu dieser nachtschlafenden Stunde habe ich mich einmal wieder den Dokumentationen im weltweiten Netz gewidmet. Dieses Mal fiel mein Augenmerk auf eine Dokumentation über Erste Hilfe. Und was ich dort sah, ist wirklich unter aller Kanone: Ein von der Polizei und einem Kamerakollektiv präpariertes Unfallszenario wird beobachtet und nach über 2 Minuten und über 30 passierenden Droschken hält tatsächlich eine junge Dame an und hilft- im Ernstfall viel zu spät!

Die Psychologen in der Doku erklären das Verhalten mit inneren Ängsten wie "Was, wenn derjenige in meinem Beisein stirbt?" oder "Ich kann kein Blut sehen.". Dabei wurden von den Vorbeifahrenden nicht einmal Notrufe abgesetzt. Im Gegenteil: Die haarsträubendsten Ausreden wurden erfunden: "Hab ich nicht gesehen[..]", "Da waren noch Droschken vor mir, die sind auch weitergefahren." und was mich persönlich am meisten geärgert hat: "Ach, der liegt doch schon länger da!".

Die Wenigsten wissen, dass eine Weiterfahrt eine unterlassene Hilfeleistung darstellt, welche mit bis zu einem Jahr Haft, 5 Punkten in Flensburg und einer gewaltigen Geldstrafe geahndet werden kann.

Hatten Sie bereits eine Situation, in welcher Sie einmal Erste Hilfe leisten mussten? Mein Beitrag bezog sich auf das Blickfeld eines Autofahrers, jedoch gilt meine Frage allgemein. Ich wurde noch nie mit einer Notfallsituation konfrontiert, so dass ich mir den Stress des Helfers in solch einer Situation nur bedingt vorstellen kann.

Meine Erste Hilfe Ausbildung liegt jedenfalls soweit zurück, dass ich diese bald freiwillig erneuern werde, so dass auch ich wieder zuverlässig helfen kann, bis die Profis eintreffen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich selbst einfache Handgriffe wie die stabile Seitenlage nicht mehr beherrsche.

Mit freundlichen Grüßen

Friedbert Fischer

[Benedict XVII]

Geehrter Herr Fischer,

ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie Sie.
Meine Kenntnisse in der 1. Hilfe sind, gelinde ausgedrückt, rudimentär. Beim Erwerb meines Führerscheins habe ich einen entsprechenden Kursus besucht; seitdem jedoch nie mehr. Glücklicherweise war ich ebenfalls noch nicht auf die Anwendung dieser Kenntnisse angewiesen.
Das von Ihnen beschriebene Verhalten der Menschen am "Unfallort" ist traurig, sagt es doch vieles über die Natur des Menschen aus. Wie würden Sie oder ich mich verhalten? Wir haben JETZT zwar die besten Vorsätze, konkret sagen können wir dies jedoch erst wenn wir eine solche Situation konkret erlebt haben. Würde ich richtig handeln? Ich hoffe es, mit absoluter Sicherheit sagen kann ich dies jedoch nicht.

Ein rückblickend ähnliches Beispiel hierfür ist das Verhalten der Menschen im Nationalsozialismus. Aus der heutigen Sichtweise heraus unverständlich, warum diese Untaten zugelassen wurden.
Wenn man sich jedoch heute fragt, wie man selber sich in einer solchen Situation verhalten hätte, könnte man ehrlicherweise nur sagen "ich weiss es nicht".

Nachdenkliche Grüsse

Benedict XVII

[Friedbert Fischer]

Werter Herr Benedict,

das stimmt, man kann nicht voraussagen, wie man in einer solchen Situation reagiert. Eine Art Stärkung ist aber sicher das rationale Denken, wenn man sich auf eine gute Ausbildung in Erster Hilfe berufen kann. Deshalb sind die 25 EUR Kursgebühr, wie ich finde, gut angelegt. Das ist sogar vergleichsweise lächerlich gegenüber dem, was man dafür bekommt.

Außerdem lerne ich, wie man Stromunfällen, bzw. auch Abstürzen aus großer Höhe und anderen Unfällen begegnet, ohne den Kopf zu verlieren oder mich selbst in Gefahr zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Friedbert Fischer

[Burgie Rieth]

Werte Damen und Herren,

Auch ich musste schon in einer Notsituation helfen. Als ich mal eines Tages mit meinem Traktor von der Feldarbeit nach Hause fahren wollte, kam mir ein Mopedfahrer entgegen, der zu schell gefahren ist. Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen, da der Feldweg sehr schmal ist. Er war nicht mehr in der Lage auszuweichen, so fuhr er ins unbefestigte Gelände und stürzte schwer. Der junge Fahrer allerdings blieb nahezu unversehrt abgesehen von seinem rechten Knie. Er war jedoch immer noch in der Lage zu fahren und ich half ihm die Maschine aus dem Acker zu ziehen. Ich kann nur von Glück reden, dass mir der Junge nicht auf den Kühlergrill gefahren ist, sonst würde er womöglich nicht mehr leben.

Wärmste Grüße,

Burgie Rieth

[Maximilian Schmitz]

Liebe Freunde,

Ich war noch nie in einer Situation, wo Erste Hilfe erforderlich gewesen wäre, doch nehme ich jedes Jahr aufs neue an einem Erste Hilfe Kurs teil, dies kann ich ihnen nur wärmstens weiterempfehlen, da man so auf den Ernstfall vorbereitet ist. Denn es muss unerträglich sein neben jemandem zu stehen, der im sterben liegt und man diesem nicht helfen zu können.

Mit freundlichen Grüßen,
M. Schmitz

[Erdogan Attalei]

Ich habe schonmal ein Kunden aus dem Restaurant von mein Onkel das Leben gerettet indem ich ihm eine Pizza weggenommen hab in der ganz altes Fleisch war. Zählt das als Erste Hilfe weil ich ja als erster und einziger geholfen habe? Alle anderen haben nichts gewusst und nicht geholfen.

Juhu, ich habe Leben gerettet!