Stellen Sie sich vor

[Hans Wildgans]

Bub Gansen,

Schön und gut, dass Sie in Ihrem Leben schon viel erlebt haben. Jedoch sollten Sie trotzdem Ihrer Rechtschreibung ein bisschen mehr Achtung schenken.

Die Orthographie als Geschenk Gottes ansehend,

Ihr Hans Wildgans

[Renatus Lothar]

Werter Herr Wildgans,

Es ist schön zu lesen, dass auch Sie wieder anschnur sind.
Hocherfreut,
Ragnar Lotbrock

[Rotzbengel Rüdiger]

Werter Herr Gruber,

sagen Sie, haben Sie während Ihrer Alkoholikerjugend auch Unlöbliches geleistet?
Sagen Sie, haben Sie gar Unlöbliches getrieben?

Schockiert,
Rotzbengel Rüdiger

[Walter Gruber senior]

Werter Herr Rotzbengel Rüdiger,

nun, da diese Vorfälle beinahe fünfzig Jahre zurückliegen und ich vom Glauben geläutert bin, kann ich freimütig zugeben, dass ich einmal wegen eines tätlichen Angriffs und schwerer Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden bin. Mein Kontrahent hat sich aber schnell von seinen Verletzungen erholt und auch die verwüstete Gastwirtschaft konnte auf meine Kosten wieder saniert werden. Auch war ich oftmals schwer alkoholisiert mit dem LKW in Norditalien, Westösterreich und Süddeutschland unterwegs. Meinem Schutzengel ist es wohl zu danken, dass dabei keine schweren Unfälle passiert sind. Unwahr ist allerdings, dass ich ein Feuer gelegt haben soll, welches den Betrieb eines Konkurrenten zerstört hat, sodass dieser seine Tätigkeit im Transportgewerbe aufgeben musste. Es war dies alles - wie gesagt - vor meiner Hinwendung zum Christentum, sodass ich heute ganz unbefangen darüber berichten kann.

Mit freundlichem Gruß,
Walter Gruber

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Gruber,
es freut mich zu lesen, daß der Glauben auch das Laster des Alkoholmißbrauchs kurieren kann, und durch die Liebe des HERRn aus einem ehemals mißgeleiteten Jugendlichen gar ein vorbildlicher redlicher Christ, wie Sie es heute zweifellos sind, wurde.
Leider endet nicht jeder Fall so glücklich, wie der Ihre.
Wir alle kennen Beispiele wie ein süchtiges protestantisches Weib, welches sich im Delirium tremens für einen Bischof hielt, oder einen jungen Trunkenbold aus Würselen, welcher nach dem Suff der Geisteskrankheit des Sozialismus verfiel, um nun droht, das ganze Land ins Unglück zu stürzen.
Erfreut über Ihre Rettung,
Schnabel

[Toriel]

Guten Tag,

mein Name lautet Toriel Dreemur und ich freue mich hier anwesend zu sein.

Freundlich.
Toriel

[Martin Berger]

Werter Herr Gruber,
es freut mich zu lesen, daß der Glauben auch das Laster des Alkoholmißbrauchs kurieren kann, und durch die Liebe des HERRn aus einem ehemals mißgeleiteten Jugendlichen gar ein vorbildlicher redlicher Christ, wie Sie es heute zweifellos sind, wurde.

Werter Herr Schnabel,

ich hoffe, daß dies auch für mich gilt. Wie Sie ja sicherlich im Faden unserer Fastenopfer gelesen haben, werde ich mich über 40 Tage hinweg nur von selbstgebranntem Schnaps ernähren, der allerlei üble Nebenwirkungen hat, um im Leid und Rausch unserem geliebten Erlöser nahe zu sein.

Es hält die Dritte von 40 Schnapsflaschen in der Hand,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,
sollte Ihnen der schnafte Schnaps nicht bekommen, kann ich nur wärmstens eine töfte Delphintherapie empfehlen.
Die wertvollen Fischöle wirken wahre Wunder!
Über den Dorfweiher schreibend,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

da ich das Fastenopfer sehr ernst nehme, werde ich nicht abbrechen, was ich zu Ehren unseres Erlösers begonnen habe. Gerne können Sie aber die unlöblichen Delphine im Dorfweiher mit löblichem Hühnervieh oder Schlachtabfällen von der Schweinsschlachtung füttern, sodaß diese nach der Fastenzeit direkt zubereitet werden können, ohne nach der Erlegung erst mit Fleisch gestopft werden zu müssen. 2016 mußte ich Ihre Einladung zum Ende der Fastenzeit leider ablehnen, doch in diesem Jahr können Sie fest mit mir rechnen. Ich freue mich schon auf bayrische Delphinstopfleber und andere Delphindelikatessen. In 37 Tagen bzw. nach weiteren 37 Flaschen Schnaps dürfen Sie mit meiner Ankunft rechnen.

Im Vollrausch dem HERRn nahe,
Martin Berger

[Toriel]

Herr Berger,

heißt die Fastenzeit nicht verzichten auf bestimmte materielle Dinge? Alkohol beispielsweise.

Toriel

[Martin Berger]

Fräulein Toriel,

Sie haben den Sinn der Fastenzeit messerscharf erkannt. Fraglich ist jedoch, was Ihre Erkenntis im Vorstellungsfaden zu suchen hat. Weiters wäre es interessant zu erfahren, weswegen Sie mich damit belästigen. Sapperlot, schalten Sie gefälligst hier und lesen Sie nach, wie mein diesjähriges Fastenopfer aussieht. Sollte er hernach weitere Fragen geben, stellen Sie sie dort.

Des Schnapses wegen mit fast vollständiger Blindheit geschlagen,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,
mit Sehbehinderung ist nicht zu spaßen, schließlich benötigen Sie Ihren klaren Blick zur Reinhaltung des Bretts.
Möglicherweise sollten Sie Ihre keusche Gattin nicht mehr zum redlichen Russen schicken, um geistige Getränke zu kaufen.
Besorgt,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

wenngleich von den schier unendlichen Wodka-Beständen des Kommunisten Jelzin noch einiges im Keller verstaut ist, kommt in der löblichen Fastenzeit nur der selbstgebrannte Schnaps in Frage. Mein Weib ist allerdings anderweitig eingespannt. Da es des Lesens kundig ist, liest es mir längere Texte vor, die ich des unscharfen Sehens und des schwankenden Bildschirms wegen nur schwerlich entziffern kann. Bei Einzeilern tue ich mich recht leicht, weil sich hier die Zeilen nicht ineinander verschieben.

Sich die Augen reibend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,
verzeihung, ich vergaß Ihre knorken Brennkünste.
Der Vorlauf war ja stets besonders aromatisch.
Einen Delphin nach Müllerinart verzehrend,
Schnabel

[Fischersknecht]

Sehr geehrte Gemeinde dieses Bretts!
Ich will jetzt auch - etwas verspätet - meiner Pflicht nachkommen.
Mein Name ist Raffael, lebe in Wien und bin glücklich unverheiratet und kinderlos.
Bin katholisch erzogen, getauft und gefirmt und knapp über 60.
Durch meine frühere Tätigkeit in der Finanzbranche, lebe ich ein finanziell wohlgestelltes Leben, bis ich meinen materiellen Fleischkörper verlassen darf.
Meine Lieblingsbeschäftigungen sind alle Arten von fischen und beobachten von Wild.
Momentan ist meine Hauptbeschäftigung, die Pflege meiner über 90 jährigen Mutter.
Freue mich sehr, dieses geistliche Blödelbrett gefunden zu haben, und hoffe viel Spaß zu haben und weitergeben zu können.
demütiger Fischersknecht Petris