Werter Cornelius,
klar formulierte Bibelstellen sind so hinzunehmen und zu verstehen, wie sie uns gegeben sind. Alles andere hieße, Gott das Wort im Mund umdrehen. Unredliche fabulieren oft nach Belieben irgendetwas daher, wie auch die klarste Formulierung angeblich anders zu verstehen sei, und besitzen dann gar noch die Dreistigkeit, ihrer Aussage Gewicht zu verleihen, indem sie behaupten, sie würden sich Gedanken machen und übergeordnete Zusammenhänge verstehen, wohingegen der redliche Leser unzulässigerweise irgendetwas herauspicke und dort am Buchstaben klebe. Dieses Vorgehen hat keinen Wert.
Gott ist die Liebe, er haßt die Sünde und auch den Sünder. Jawohl! Wir sehen daran, daß die Liebe auch hassen kann. Klar - wahre Liebe will eben uneigennützig das Beste für jeden, wenn es für jemand wirklich das Beste ist, gehaßt zu werden, was Gott in seiner Allmacht ja einschätzen kann, wird sie es ihm also nicht versagen.
Sünder ist aber nicht jeder, der sündigt. Es gibt am Ende nur Sünder und Gerechte, weiße und schwarze Schafe, wer was ist, wird erst am jüngsten Tag vollends offenbar werden. Wir können und sollen es jetzt nicht beurteilen und dürfen deshalb auch niemand hassen - und nicht nur deshalb, nicht nur aufgrund dieser Überlegung, die ja einen unbemerkten Fehler enthalten könnte, sondern, Kruzitürken, weil unser Herr hierüber Klartext spricht:
Lev 19,18
[... L]iebe deinen Nächsten wie dich selbst: Ich bin der Herr!
Mt 5,43ff.
Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: "Du sollst deinen Nächsten lieben" (3Mos 19,18) und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde [, tut Gutes denen, die euch hassen,] und betet für sie, die euch verfolgen [und verleumden], auf daß ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Eph 5,29
Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Kirche.
Zur Kenntnisnahme!
Gast