Frauenfeindliches Grundgesetz

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Benedict XVII
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Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Benedict XVII »

Liebe Gemeinde,

am 24. Mai 1949 trat nach Jahren des Terrors das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft.
Die Väter des Grundgesetzes hatten das Ziel, aus der Barbarei des Nationalsozialismus die Lehren zu ziehen und die Grundlage dafür zu schaffen, einen Rückfall in diese finsteren Zeiten ein für allemal zu verhindern.
Nun, tatsächlich hat das heutige Deutschland nichts mehr mit der 1000jährigen Schreckensherrschaft gemein, wofür wir dankbar sein sollten.

Dennoch enthält das Grundgesetz gleich in Artikel 1 einen gravierenden Fehler:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Es ist unbestreitbar, daß auch das Weib furchtbar unter den Verbrechen des Nationalsozialismus zu leiden hatte.
Trotzdem findet das Weib keine Erwähnung in jenem ansonsten bahnbrechenden Artikel 1.
Wurde das Weib vergessen?
Weshalb wird lediglich dem Menschen (= dem Mann) eine unantastbare, unter allen Umständen zu schützende Würde zugesprochen?
Auch das Weib wurde vom HERRn erschaffen, auch das Weib besitzt eine unantastare Würde und einen Anspruch auf deren Schutz.

Die Gemeinde ist dazu aufgerufen, gegen jene schreiende Ungerechtigkeit anzugehen. Gerade die Arche Internetz setzt sich stets und mit aller Kraft für die Rechte des Weibes ein. Nehmen Sie die fortgesetzte Diskriminierung des Weibes und die Mißachtung dessen Würde nicht hin.
Im September 2017 finden Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Abgeordneten auf.
Setzen Sie sich für folgende Änderung des Grundgesetzes ein:
(1) Die Würde des Menschen und des Weibes ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Geben wir jenen armen Geschöpfen die Würde zurück, welche im Grundgesetz schlicht ignoriert wird.

Für die Rechte des Weibes kämpfend

Benedict XVII
Gleichstellungsbeauftragter
"Tatsächlich haben Frauen noch nie etwas gedacht oder gemacht, womit zu beschäftigen sich lohnt." (Jan Hein Donner, niederländischer Schachmeister)
"Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre." (1.Korinther 7:1)
G-a-s-t
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von G-a-s-t »

Werte Herren!

In meinen Augen ist der erste Satz des Grundgesetzes (unabhängig davon, ob er sich nur auf Männer oder auch auf Weiber beziehen soll, wobei selbstredend von letzterem auszugehen ist, da das Wort "Mensch" schon seit Jahrhunderten in diesem Sinne gebraucht wird) eine ganz hässliche Lüge. Wer behauptet, die Würde des Menschen sei unantastbar, der behauptet schließlich, dass alle noch so schlimmen von Menschen an Menschen begangenen Verbrechen keine Antastung der Menschenwürde darstellen. Diese Sichtweise kann ich in keiner Weise nachvollziehen oder gar gutheißen und dass eine solche Behauptung ausgerechnet nach den Geschehnissen im 3. Reich in das Grundgesetz gelangen konnte, erschreckt mich.

Mit verbindlichem Gruße
Gast
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Joh 14,6
Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Jesus).
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Benedict XVII
Gleichstellungsbeauftragter
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Benedict XVII »

G-a-s-t hat geschrieben:Wer behauptet, die Würde des Menschen sei unantastbar, der behauptet schließlich, dass alle noch so schlimmen von Menschen an Menschen begangenen Verbrechen keine Antastung der Menschenwürde darstellen.
Werter Herr Gast,

ich fasse dies eher so auf, daß der Staat alles dafür zu tun hat, daß solche Verbrechen nicht mehr vorkommen können. Es ist dies eher als Aufruf zu verstehen.

Im Übrigen ist die Herkunft des Wortes "Mensch" recht eindeutig:
http://www.wissen.de/wortherkunft/mensch

Da ich davon ausgehe, daß es sich bei den Vätern des Grundgesetzes um hochgebildete Persönlichkeiten handelte, dürften sich jene der Bedeutung des Wortes "Mensch" (= Mann) durchaus bewusst gewesen sein.

Grüße

Benedict XVII
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Benedict,
Sie sind ein wahrer Menschen- und Frauenfreund!
Aber könnte man diese bahnbrechende Reform nicht schrittweise in Angriff nehmen?
Eventuell könnte man zunächst schrieben:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Die Würde des Weibes sollte nur angetastet werden wenn dies dringend erforderlich ist.
Einen Kompromiß vorschlagend,
Schnabel
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Benedict XVII
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Benedict XVII »

Werter Herr von Schnabel,

dies könnte in der Tat ein entsprechender Kompromiss sein.
Immerhin ist für eine Änderung des Grundgesetzes eines 2/3 Mehrheit sowohl im Bundetag als auch im Bundesrat erforderlich.
Jener Vorschlag könnte helfen, noch zögernde Abgeordnete von dem schrittweisen Ausbau der Frauenrechte zu überzeugen.

Grübelnd

Benedict XVII
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Martin Berger
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Martin Berger »

Werter Herr Benedict,

Ihr Beitrag hat mich nachdenklich gestimmt. So dermaßen nachdenklich, daß ich meine Anna herbeipfiff und sie fragte, wie es um ihre Würde stehe. Mein Weib wußte, dies zu meinem größten Erstaunen, daß es sich bei "würde" um einen Konjunktiv handelt, konnte aber keine weiteren Angaben dazu machen. Daß es die "Würde" auch als Substantiv gibt, war dem Trampel völlig unbekannt. Folglich konnte mir mein Weib auch nicht erklären, warum es sich dabei handelt könnte. Entsetzt ob dieser Wissenslücke, gab ich meinem Weib mit einem Tritt in den Hintern zu verstehen, daß es das Wohnzimmer wieder verlassen kann, um weiterhin die Küche zu putzen.

Sich fragend, ob wirklich jedes Weib Würde besitzt,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Walter Gruber senior
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von Walter Gruber senior »

Sehr geehrte Herren,

im Katechismus unserer Kirche finden sich zur Interpretation der Bibelstellen, in denen beschrieben wird, wie der HERR die Frau als Gehilfin für den Mann schuf, die folgenden Sätze:
Miteinander erschaffen, sind der Mann und die Frau von Gott auch füreinander gewollt. Das Wort Gottes gibt uns das durch verschiedene Stellen der Heiligen Schrift zu verstehen: ,,Es ist nicht gut, daß der Mensch alleinbleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht" (Gen 2, 18). Keines der Tiere kann für den Menschen eine solche Entsprechung sein (Gen 2,19-20). Die Frau, die Gott aus einer Rippe des Mannes ,,baut" und dem Mann zuführt, läßt diesen, über die Gemeinschaft mit ihr beglückt, voll Bewunderung und Liebe ausrufen: ,,Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch!" (Gen 2,23). Der Mann entdeckt die Frau als ein anderes Ich, als Mitmenschen.
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P1I.HTM

Ich persönlich interpretiere das Wort "Mitmensch" so, dass die Kirche auch die Frau als Mensch betrachtet und ihr nicht etwa einen Platz zwischen dem Menschen und den Haustieren zuweist. Diese Auffassung unserer Kirche ist möglicherweise nicht bis zu den Vätern des Grundgesetzes durchgedrungen. Umso mehr verwundert mich die Einführung des Frauenwahlrechts schon im Jahre 1918, ohne die es wohl weder Hitler noch Merkel bis an die Staatsspitze geschafft hätten, da Männer gemeinhin wenigstens ein Minimum an Zurechnungsfähigkeit in politischen Angelegenheiten aufweisen.

Auch Frauen (mit gewissen Einschränkungen) durchaus als Menschen betrachtend,
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
MarcelSteiner
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Re: Frauenfeindliches Grundgesetz

Beitrag von MarcelSteiner »

Werte Herren,

sehen sie sich einmal den nächsten Absatz des Grundgesetzes an:
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
Da hier "Männer und Frauen" und nicht "Menschen und Frauen" benutzt wurde, gehe ich nicht davon aus, dass die Macher des Grundgesetzes Frauen benachteiligen wollten oder Frauen nicht als Menschen sehen.

"Mensch" ist schließlich einfach der Name unsere Spezies, während "Mann" und "Frau" Bezeichnungen der verschiedenen Geschlechter sind.
Genauso wie die weibliche Sau genauso wie der männliche Eber beide zur Tierart "Schwein" gehören

Berichtigend
Marcel
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