Am heut'gen Abend ziehen einmal wieder junge Maiden sowie Buben durch die Strassen der beiden deutschsprachigen Kaiserreiche als auch der Eidgenossenschaft und verschrecken hierbei wohl den ein oder anderen gutmütigen Rentner, der sich unwissend auf einen abendlichen Spaziergang begab, Sapperlot. Zumeist sind Süssigkeiten der Anreiz der kleinen Strolche, sich zu solch später Uhrzeit - oftmals ohne elterliche Begleitung - noch auf den Weg zu den Nachbarn zu machen, um einen kostenlosen Schokoladenriegel zu ergattern. Nun fragen Sie sich sicherlich, hochgeehrte(r) Leser(in), wessenthalben der nette Herr Dr. Drechsler explizit hierfür einen niegelnagelneuen Faden eröffnete, wobei es doch schon Fäden bezüglich dieser Thematik gibt, gell? Nun denn, es bestehen vorzügliche Chancen, dass Sie heute nicht mehr von allzu vielen Bengeln sowie Gören bei der Nachtruhe gestört werden, hochgeehrte Damen und Herren! Das "Drechsler'sche Süssigkeitenvernichtungskommando" ist bereits seit drei Uhr nachmittags - dank immens vieler Ableger in ganz Mitteleuropa - bestimmt auch in der Ihren Nähe unterwegs, um Schokolade & anderen Süsskram effektiv einzusammeln, Potztausend.

Anbei ein Bildnis der meinigen Schützlinge
Der grösste Teil des süsslichen Erlöses landet selbstverständlich nicht in den Mägen der Kinderchen, sondern im Heizofen des Internates zu Pirschsmitte wie auch anderer schulischer Einrichtungen, welche wohl auf Näschereigrundlage bis Mitte April problemlos werden heizen können, Sackerlot. Welch Erfolg für sparsame, umweltbewusste Schulleiter wie Herrn Straffler!
Sollte im Verlaufe dieses Abends jemand auch an dem Ihren Hause die Klingel betätigen, so zögern Sie bitte nicht, den - wie mir soeben zugetragen wurde - meist als Gespenstern verkleideten Lausern etwas von Ihren Süssigkeiten abzugeben. Die Bildungseinrichtungen werden es Ihnen danken! Indes müssen Sie tatsächlich keinerlei Angst vor den oft hexenähnlich verkleideten Maiden haben, Potzdonner! Dies ist lediglich der ketzerischen Grüssgottwien-Industrie zuzuschreiben, die den Maiden (leider) kaum "künstlerische Verkleidungsfreiheit" lässt. Wie unbeschreiblich traurig! Man wird sich wohl für das folgende Jahr Gedanken machen müssen, wie man den Gören trotz dessen ein schönes Grüssgottwienfest bereiten wird können. Womöglich entpuppt sich die Nonnentracht als inskünftig liebste Verkleidung der jungen Gören, die diese selbst nach dem Grüssgottwienfeste nicht mehr ablegen möchten?

Die heut'ge Ausbeute glücklich betrachtend,
Dr. Waldemar Drechsler