gar Schreckliches muss ich verkünden; so sehen Sie mir es nach, daß dies für Unwohlsein und Schrecken sorgen mag.
Der Teufel läuft auf breiten Pfaden. Steht im Schatten gar verdunkelter Häuserfluchten; offeriert dem ungefestigten Lumpenpack gar düstere Versprechen.
Ein Bengel von gerechtem Stande, wie ich mich da nennen darf, verkünde ich selbstlobend, daß ich den redlichen Dienst im löblichen Polizeiquartier seit schon gar drei Monaten mit Fleiß und Eifer ausübe. So verbringe ich Tag und Nacht mit strammen Vertretern einer redlichen Exekutive, derweil man mir mein riesig Hirn zum Zwecke der Dekonstruktion von ominösen Verbrecherfällen ausleihen tut.
So schnappte man mit meiner Hilfe bereits den Lümmel von Lübeck, die Fälscherin von Frankfurt, als auch den gemeinen Grobian von Gütersloh. Sapperdei, als jüngster Aushilfsverbrechensaufklärer seit dem Jungkommissar Joseph 1950 stelle ich mich als strahlendes Denkmal an Zeiten dar, in denen die Jugend noch von solch christlichem Tatendrang durchzogen war, wie ich es heute bin.
Seit drei Monden nun, verbringe ich meine Sommerferien im knorken Polizeiverbrecherfasserdienst, wo ich Fall um Fall zu den Akten lege, denn Fälle, die löse ich allesamt, ja, ja, ja.
Da kommt es mir nun hoch, muss ich daran denken, daß mir der vorliegende Fall unlöblicher Unlöblichkeit solch Schwierigkeiten bereitet wie keiner einst zuvor.
So denkt auch das redliche Polizeitum; gar ratlos auf den Boden starrend; unwissend, wie es weitergeht.
So bitte ich auf Bitten des Herrn Oberkommissars Störtebeker um Ihrer aller Mithilfe bei der Aufklärung dieses gemeinen Verbrechens.
Die bekannten Hinweise liegen wie folgt vor:
Zum Tathergang:
Am 29. und 30.07, sowie an den Tagen zum 02. und 05.08.2018 verschaffte sich ein Unbekannter gewaltsam Zugang in vier verschiedene Kirchen im Reiche von Rheinland-Pfalz. Allesamt in der Gegend um Koblenz. Fenster wurden zertrümmert und Kisten mit feinstem Messewein wurden gewaltbereit entwendet. Fingerabdrücke fand man keinerlei. Einzig trauernde Scherben und entwendeter Wein zeugten von diesem fürchterlichen Einbruch.
Die Reihenfolge der Einbrüche zeigt, daß der Täter nach Norden unterwegs ist.
Zur Tatperson:
Die nette Tante Brigitte, die zum 02.08 an der dörfischen Kirche ihren Hund Samuel, den rüstigen Rottweiler spazieren führten, konnte die Aussage tätigen, daß sie einen unbekannten Unbekannten mit Vorschlaghammer bewaffnend durch den Vorgarten der Kirche marschieren sah. Gar schockiert von diesem Anblick hechtete sie heim, um ihrem Ehemann Bescheid zu geben. Als dieser eintraf, hatte der typische Vorgang des Einbruches bereits stattgefunden: Fenster eingeschlagen, Wein entwendet. Vom Täter keine Spur.
So berichtet die nette Tante Brigitte von ihrer Sichtung, die, sicherlich begrenzt durch ihren verminderten Intellekt, keine vollständige Täterbeschreibung preisgab.
Der Unbekannte laut ihrer Aussage:
schulterlanges schwarzes Haar, lockig, vergilbt
ein wuscheliger Schnauzer
schwarzes T-Shört mit einem Aufdruck des gruseligen Krawallmusikanten Maria Haus (unrl. Marilyn Manson)
Hellbraune Hose und weiß/grau gestreifte Hosenträger
Der Stiel des Hammer war ihrer Aussage nach mit Rotweinflecken überzogen
Die Einbrüche müssen allesamt am späten Nachmittag vonstatten gegangen sein. Die betroffenen Gemeindepfarrer entdeckten das Spektakel stets gegen Acht Uhr am Abend, wenn sie die Kirche zu Vorbereitung auf die Abendmesse betraten.

Redlicher Messwein
So bitte ich im Namen der redlichen Polizeimänner um Mithilfe bei diesem schrecklichem Fall der Entwendung kirchlichen Eigentums.
Wenn Sie Dinge wissen, oder Dinge in Erfahrung bringen, so zögern Sie nicht, sie mit mitzuteilen.
Hinweise werden mit Ablassbriefen, signiert von mir selbst, belohnt. Melden Sie sich schlicht direkt bei mit über diesen Faden, oder über die PN-Funktion.
Gott sei mit Ihnen, Hurra.
In Papierkram versunken,
Rotzbengel Rüdiger